Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk. (Die Bibel, Lukas 1, 68)
Liebe Gemeindeglieder und Freunde der Gemeinde,
Nur, dass wir uns richtig verstehen: Ich mag Besuch. Es ist schön, liebe Menschen wiederzusehen, sich auszutauschen, am Leben des anderen Anteil zu nehmen. Grade jetzt im Advent steht das ja in vielen Familien wieder an.
Und doch: An dem Spruch auf der Titelseite ist schon etwas dran. Zu deutsch: „Jeder, der durch diese Tür geht, bringt Freude. Der eine, wenn er kommt und der andere, wenn er geht.“
So schön Besuch auch ist: Der gewohnte Tagesablauf wird auf den Kopf gestellt, die Kinder merken, dass sie Dinge machen dürfen, die sonst nicht erlaubt sind und nutzen das gerne aus. Es ist wesentlicher lauter zu Hause. Die Privatsphäre leidet in diesen Tagen. Und so atmet man wieder durch, wenn der Besuch das Haus verlässt und man wieder unter sich ist.
Vielleicht sind das auch alles Gründe, warum das Thema „Besuch“ das größte Konfliktpotential am Weihnachtsfest birgt…
Dabei bekommen wir doch alle in den kommenden Tagen wieder Besuch! Gottes Sohn kommt an Weihnachten in diese Welt. Jesus Christus kommt in dein und mein Leben.
Und: Er kommt, um zu bleiben! Für immer! Oha…
Doch dieser Jesus, der will dir deine Privatsphäre nicht nehmen. Der will dich auch nicht einengen. Du kannst dich vor ihm gar nicht verstellen und brauchst auch keine Fassade aufzubauen, denn er kennt dein Leben sowieso schon bis in die hintersten Winkel. Er weiß um deine Freuden, aber auch deine Sorgen, deine Schmerzen und deine dunklen Seiten.
Und gerade deshalb kommt er zu dir, um zu helfen, um zu vergeben, um dich fröhlich zu machen und dir eine neue Perspektive zu schenken, die über dieses Leben hinausreicht!
Traurig wird es dort, wo ich ihm die Tür vor der Nase zuknalle.
Ja, in den vielen Gottesdiensten in den nächsten Wochen will er uns wieder besuchen. Darauf freue ich mich schon.
Eine gesegnete Weihnachtszeit wünscht Ihr/Euer
Johannes Heicke