Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Johannes 15,5)
Liebe Gemeindeglieder und Freunde der Gemeinde,
gestern habe ich von meinem Weinstock die erste Traube geerntet. Diesen Weinstock hat mir das Rückenwind-Planungsteam geschenkt. Er war für unseren Themengottesdienst „Bilder von Gemeinde“ angeschafft worden. Und obwohl er noch im Topf steht, trägt er immerhin fünf leckere Trauben.
Die Reben müssen dafür mit dem Weinstock verbunden sein, ist ja klar. Denn sonst sind sie tot und trocknen aus.
Jesus will mit diesem Vergleich sagen: Gemeinde ohne mich geht nicht. Wenn eine Gemeinde vergisst, dass ich der Mittelpunkt bin, ist es aus. Wenn eine Gemeinde vergisst, dass sie ihr ganzes Leben von mir hat, vertrocknet sie. Die Verbindung zu Jesus, die ist lebensnotwendig.
Gleichzeitig hängt jede Rebe auch an den anderen. Sie sind alle verbunden durch den Weinstock. Sie trinken alle dieselben Nähstoffe, ob sie wollen oder nicht. Nicht nur die Verbindung zu Christus ist also wichtig, sondern auch die Verbindung untereinander. Kirchkaffee, Gemeindefeste, Gesprächsrunden, Gemeindefahrten und vieles mehr wollen dazu helfen, diese Gemeinschaft zu stärken.
Und doch: Auch die Gemeinschaft untereinander geht nur durch den Weinstock hindurch. Am deutlichsten wird das im Abendmahl: Indem wir Christus, seinen Leib und sein Blut, essen und trinken, wachsen wir zusammen zu seinem Leib, also zur Gemeinde.
So gilt beides: Gemeinschaft untereinander, aber ohne Christus funktioniert nicht. Genauso wenig wie Gemeinschaft mit Christus ohne Stärkung durch andere Christen.
Klingt nach einer großen Aufgabe, was? Keine Angst: Es ist nicht in erster Linie unsere Aufgabe. Sondern die des Weinstocks, der durch uns wirkt. Der verbindet uns untereinander und mit sich selbst, er versorgt uns mit Nährstoffen, er bringt die Früchte an uns hervor – denn ohne ihn können wir nichts tun.
Spätsommerliche Grüße sendet
Pastor Johannes Heicke