Liebe Gemeindeglieder und Freunde der Gemeinde,
am Aschermittwoch ist alles vorbei – das war auch für den Rödinghauser Heimatverein wieder so dieses Jahr, der die Tradition des närrischen Treibens im Ostwestfälischen aufrecht erhält.
Und besonders die römisch-katholischen Christen, aber immer häufiger auch evangelische, gehen an diesem Tag in die Kirche und werden an der Stirn mit einem Aschenkreuz gezeichnet.
Asche ist in vielen Religionen und Kulturen ein mit Schuld und Tod verbundenes Zeichen. In der biblischen Erzählung vom Sündenfall sagt Gott zu Adam: ,,Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde wirst, davon du genommen bist. Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück (1.Mose 3,19).“
Dieses Bibelwort erinnert die Christen am Aschermittwoch so auf der einen Seite daran, dass sie sterben müssen und vor Gott treten. Damit ist das Aschenkreuz eine Mahnung, sich zu hinterfragen und umzukehren.
Das deutende Wort müsste aber eigentlich lauten: „Gedenke, o Mensch, dass du Staub bist, aber zur Auferstehung in das ewige Leben bestimmt.“
Damit ist auf der andern Seite am Aschermittwoch zu Beginn der Fastenzeit schon das Ende der Fastenzeit, das Osterfest, mit seinem Versprechen einer fröhlichen Auferstehung fest im Blick.
Der Karneval mit seinem närrischen Treiben ist vielleicht an diesem Tag zu Ende. Aber für alle Getauften, die an diesem Tag wie bei ihrer Taufe ein Kreuz an die Stirn gezeichnet bekommen, ist dieser Tag so auch ein Tag des Anfangs, ein Tag der Freude. „Denn alle, die durch die Taufe mit Jesus verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, werden ihm auch in der Auferstehung gleich sein (Römer 6,5).“
So wünsche ich allen „Narren in Christus“ eine gesegnete Restpassionszeit zur Vorbereitung auf Ostern mit der Möglichkeit, neu über das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz nachzudenken. Und dann ein fröhliches Osterfest, an dem die Auferstehung Jesu zum Versprechen unserer Auferstehung zum ewigen Leben wird.
Ihr/Euer Johannes Heicke