Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel. Matthäus 6,19-20
Liebe Gemeindeglieder, liebe Freunde,
vor ein paar Wochen fragte mich ein Gemeindeglied: „Warum sprechen wir eigentlich so viel übers Geld in unserer Gemeinde? Das war früher nicht so!“ Diese gute und hilfreiche Frage hat mich nachdenklich gemacht.
Zunächst stellt sich die Frage: Woran liegt das? Ich glaube, dass wir grundsätzlich nicht gern über Geld sprechen. Früher war das auch gar nicht nötig, weil es eine andere Selbstverständlichkeit gab, zur Kirche zu gehen und sie auch zu finanzieren. So ist es nicht verwunderlich, dass die Kirche heute offenlegt, wie überhaupt ihre Finanzen funktionieren (siehe beigelegtes Faltblatt), aufzeigt, wo das Geld knapp wird (siehe Gemeindeversammlungen S. 8 und 17) und was die Folge ist – nämlich die Überlegung, ob Schwenningdorf Pfarrsitz bleibt (siehe Regionalkonferenz S. 21).
Die zweite Frage ist: Darf ich denn in der Kirche überhaupt übers Geld sprechen? Es ist erstaunlich, wie häufig Jesus selbst über das Geld redet: 50% seiner Gleichnisse haben mit Geld und Besitz zu tun! Und wenig Themen sind ihm so wichtig wie das Geben.
Besitz hat damit eine geistliche Dimension: Wofür ich mein Geld ausgebe, das ist mir wichtig im Leben. Und: Je mehr ich mich auf meinen Besitz verlasse, ihn festhalte, desto weniger verlasse ich mich auf Gott. Die Frage ist nur: Was ist am Ende verlässlicher? Was trägt wirklich im Leben – und im Sterben? Sollte ich lieber bei den Banken investieren – oder im Reich Gottes? Genau deshalb ist es wichtig, in der Kirche auch über Geld zu sprechen.
Bei allem Reden über’s Geld bleibt aber wichtig: Nicht wir und unser Verdienst erhalten die Kirche, sondern unser Herr Jesus Christus. Im Vertrauen auf ihn bleiben wir fröhlich unterwegs und bauen mit an seiner Kirche und Gemeinde.
Einen gesegneten Sommer wünscht
Ihr Pfarrer Johannes Heicke