Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen. (Psalm 50, 15)
Liebe Gemeindeglieder und Freunde,
wer bei der letzten Konfirmandenprüfung oder der Kinderfreizeit im Sommer dabei war, der weiß das schon: Gott hat eine Telefonnummer. Nämlich die 5015.
Natürlich ist damit keine „richtige“ Telefonnummer gemeint – die Frage wäre ja auch, welche Vorwahl ich benutzen muss und wie lang die dann wäre. Nein, die Zahl steht für den oben stehenden Vers aus Psalm 50, 15.
Ein anschauliches Bild für dieses Psalmwort findet sich auf dem Titelseite. Es wurde mir von Gemeindegliedern zugespielt, deren Freunde es im Bayern-Urlaub aufgenommen haben: Eine kleine Kapelle, direkt verdrahtet mit einer riesigen Satellitenschüssel, die die Signale der Gläubigen in den Himmel transportiert – und wenn es gut läuft, auch Gottes Wort empfängt und an die Gemeinde weitergibt.
Hm, so eine tolle Satellitenanlage haben wir weder in der Bethlehems- noch in der Johanneskirche – oder vielleicht doch?
Wir haben viel mehr als das! Wir haben den Heiligen Geist, der nicht nur unsere Kirche, sondern unsere eigenen Gedanken mit denen von Gott verbindet! Und zwar so, dass er sie schon gehört hat, noch bevor wir sie überhaupt aussprechen können: „Euer Vater im Himmel weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.“ (Matthäus 6,8) Wenn wir also mal keine Worte finden für das, was uns schwer bedrückt, findet der Heilige Geist für uns diese Worte. Und er unterstützt uns dabei, (wieder neu) das Beten zu üben. Denn es tut gut, mit Gott im Gespräch zu sein, zu wissen, dass er meine Not sieht und mich damit nicht allein lässt.
Übrigens: Das soll sogar auch klappen, wenn man grade nicht in Not ist. Grade zum Erntedankfest bietet es sich an, mal wieder nachzudenken über ein kurzes „Danke, dass ich alles habe, was ich zum Leben brauche.“
Damit grüßt herzlich
Ihr/Euer Johannes Heicke