Gott hat den Leib Christi, die Gemeinde, zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben, damit im Leib keine Spaltung sei, sondern die Glieder in gleicher Weise füreinander sorgen. (1. Korinther 12,24-25)
Liebe Gemeindeglieder, liebe Freunde,
in den vier Jahren, die ich in unserem Pfarrbezirk Dienst tue, ist ein Satz immer seltener geworden. Dieser Satz lautet: „Die Gemeinde müsste doch mal…“ – und dann kommen die Dinge, die dem Gesprächspartner am Herzen liegen.
Ich finde das schön, dass dieser Satz seltener geworden ist. Er bedeutet ja sinngemäß: „Ich gehöre gefühlt gar nicht dazu zu dieser Gemeinde. Warum sollte ich mich selber mit um die Erledigung dieses Problems kümmern.“ Ich vermute, dass diese Sichtweise viel mit der langen Vakanzzeit unserer Gemeinden zu tun hat.
Stattdessen höre ich heute deutlich öfter: „Wir als Gemeinde / Vorstand / Kommission müssten doch mal…“. Das entspricht dem Bild, das Paulus uns von Gemeinde malt: Gemeinde als ein Körper aus vielen Körperteilen, von denen jedes seinen Teil dazu beiträgt, dass der Körper gesund bleibt.
Der Körper ist dann gesund, wenn die Körperteile zusammen spielen, gut miteinander kommunizieren. Wenn sie eine Einheit,
eine Gemeinschaft bilden. Übertragen auf die Gemeinde bedeutet das: Es ist nötig, dass wir uns begegnen, dass wir kommunizieren, damit der Leib gesund ist und wächst – innerlich wie äußerlich.
Neben allen anderen Orten, an denen Gemeinde sich begegnet, entsteht Gemeinschaft vor allem im Gottesdienst. Paulus sagt: „Gott hat die Gemeinde zusammengefügt.“ Und er tut es immer wieder neu, jeden Sonntag, indem er mit uns spricht in Lesungen und Predigt. Und wir antworten ihm in Gebeten und Liedern. Das Abendmahl fügt uns als Leib Christi zusammen.
Um diese Gemeinschaft zu fördern, hat der Kirchenvorstand in Schwenningdorf eine neue Gottesdienstform ins Leben gerufen (siehe S. 13). Vielleicht sehen wir uns ja am 27.11.
Bis dahin alles Gute,
Ihr Pfarrer Johannes Heicke